Am 15.08.2015 schafft es der 4. Ökumenische Rockgottesdienst zum Thema „Programmiert“, des Jugendliturgiekreis Wachtendonk (JLK), trotz schlechtem Wetter und Regen über 500 Besucher anzulocken.


18.00 Uhr: Der Gottesdienst sollte jetzt eigentlich losgehen, aber die Bühne ist leer. Seit einer Stunde hat sich der Platz vor der Burgruine mit mehr und mehr Besuchern gefüllt, jetzt geht die Musik aus, Pastor Ralf Lamers und Pastorin Ulrike Stürmlinger betreten die Bühne, aber etwas fehlt: Wo ist der JLK?


Wir sind noch über das ganze Gelände verstreut, machen Selfies mit den Besuchern, versuchen verzweifelt im Internet die letzten Noten herunterzuladen und versenden aufgeregte Nachrichten via WhatsApp. Erst als Pastorin Stürmlinger den Gottesdienst eröffnet, machen wir uns langsam auf den Weg zur Bühne. „Heute bin ich digital“ lauten die ersten Worte des Eröffnungssongs und das machen wir durch die passenden Lieder, darauf abgestimmter Choreographien und selbstverfasste Texte während des Gottesdienstes immer wieder deutlich.

Dass wir die praktischen Seiten von Smartphone, Tablet und Co durchaus erkannt haben, bringt so manchen Besucher zum Schmunzeln, als Theresa Heußen von Freundebuch über Straßenkarten bis hin zum Schnurtelefon alte Bekannte aus ihrem „Koffer voller Apps“ hervorzaubert. Doch geht es uns damit heute besser? In sehr persönlichen Texten berichten wir von unseren Erfahrungen: Wie wenig verbunden man trotz permanenter Vernetzung heute noch ist. Dass wir uns lieber alle Möglichkeiten offen halten und dabei die wichtigsten Sachen verpassen. Und welche wunderbaren Kleinigkeiten und Erlebnisse dabei oft auf der Strecke bleiben.


Wir machen ziemlich deutlich: Wenn du immer nur an deinem Handy oder im Internet hängst, verpasst du im wahren Leben zu viel. Wenn alles möglich bleiben soll, kann nichts wirklich werden. Wenn du immer nur online bist, wirst du blind für das echte Leben, blind für deine Mitmenschen und blind für die Schönheit der Welt um dich herum.

Wir rufen im Rockgottesdienst dazu auf: „Lass uns neu anfangen“. Lass uns die Handys mal beiseite legen und das wahre Leben genießen. Hier und Jetzt! Wie? Das haben wir unsere Besucher auch gefragt und sie haben ihre Ideen aufgeschrieben auf Postkarten, um sie mit anderen Leuten zu teilen. Mit dem fröhlichen Gedanken, dass wir „Wieder am Leben“ sind endet der Gottesdienst und währenddessen färbt sich das Gelände bunt. Wir verteilen Luftballons an die Besucher, um ihre Postkarten in die Welt zu tragen. Im Nachprogramm zu „Lieder“ von Adel Tawil, starten wir einen Countdown und die Ballons kämpfen sich ihren Weg in den wolkenverhangenen Himmel.

Danach übernehmen vier Nachwuchs-Bands aus der Region die mit guter Musik und ansteckend guter Laune sogar gegen den Regen ankommen. Den Start machen „Wild Confusion“ aus Straelen, die vor allem durch die einmalige Performance ihrer 16 jährigen Frontfrau beeindrucken. „names are nonsense“ aus Nieukerk begeistern mit Liedern aus mehreren Jahrzehnten und auch „Third Case“ kann mit eigenen und gecoverten Liedern als erste Unplugged-Band auf dem Rock-Godi überzeugen. Den Abschluss machen „Few steps to Border“ aus Wachtendonk, die seit dem ersten Rockgottesdienst dabei sind und es trotz Regen zu später Stunde schaffen, das Publikum noch einmal bis ganz vorne vor die Bühne zu locken.

Gleichzeitig nutzen viele Besucher den „Markt der Möglichkeiten“ und finden dort eine Tastpfad, um mal wieder den Boden unter den Füßen zu spüren, die Möglichkeit einen Brief an einen alten Freund zu schreiben, eine Station um „Nägel mit Köpfen“ zu machen, um alte Vorhaben endlich in die Tat umzusetzen und vieles mehr, das die Besucher mal wieder zurück ins echte Leben holen kann.

Der Abend ist ein voller Erfolg und dass trotz Regen so viele Besucher gekommen sind, ist für uns das größte Kompliment. Auch dank der vielen positiven Rückmeldungen wissen wir, es war die Mühe wert! 

Das waren die Bands:

Die Band Wild Confusion wurde vor eineinhalb Jahren mit den Mitgliedern Alexandra Heußen (17,Keyboard), Isabel Schrodka (16, Gesang) und Norman Aerts (17, Schlagzeug) gegründet. Vor einigen Monaten stieß Franziska Leurs (17, Gitarre) dazu. Die jungen Musiker kommen aus Strealen und Umgebung. Ihr Repertoire reicht von 60er Jahre Rock, bis zu der heutigen Musik. Bis jetzt haben sie auf Geburtstagspartys gespielt und beim "Sing a Song"-Wettbewerb (Oktober 2014 in Straelen) den 2. Platz erreicht. 

Names Are Nonsense ist eine inzwischen sechsköpfige Rock-Band aus Kerken/Nordrhein-Westfalen. Die Band wurde 2011 zunächst als reine Kirchenband gegründet, hat mittlerweile jedoch ein umfangreiches Repertoire an Coversongs aus dem Bereich Rock und eigenen Songs.

Die Band besteht aus Lea Albishausen (Vocals, Western-Gitarre), Melina Pietz (Vocals, E-Gitarre), Katharina Tillmanns (Keyboard), Tim Zakrzewski (Drums, Cajon), Lukas Fröb (Drums, E-Gitarre) und Justus Rembarz (Bass, E-Gitarre).

Mit Cajon und Westerngitarre macht Third Case seit 2013 die Musik am Niederrhein ein bisschen ehrlicher. Ursprünglich gegründet von Sabrina, Nicolai und Tristan, wurde schon im Dezember des gleichen Jahres der erste Auftritt absolviert und ein guter Freund und weiterer Vollblutmusiker, Stefan, dazugewonnen.

Von Pop bis Rock, über Blues und Country, mal knallig, mal berührend, Third Case macht Spaß und trägt die Begeisterung für Musik zum Publikum. 

 

Die so-zu-sagen hauseigene Band "Few Steps To Borderaus Wachtendonk begleitet uns schon seit der Geburtststunde des Rock-Gottesdienstes. Sie bestechen mit guter Laune und jeder Menge Party-Rock vom Feinsten! In ihrem Repertoire finden sich Klassiker aus über 40 Jahren Rockgeschichte ebenso wie moderne ''verrockte'' Chartsongs. Partystimmung garantiert!